Bericht von der 127. Lipsia – Bundesschau

Auf der 127. Lipsia-Bundesschau, 72. Deutsche Rassetaubenschau wurden 290 Luchstauben in 15 Farbenschlägen ausgestellt. Lediglich der Farbenschlag schwarz m. w. B farbschwingig war nicht präsent.

48 blaue m.w.B. weißschwingig eröffneten den Reigen unserer Luchstaubenkollektion.
Überwiegend ordentliche Formen, Köpfe und zum größten Teil Binden und Bindenlage zeichneten die Mehrzahl der ausgestellten Tiere aus. Vertreter, die in der Grundfarbe schon zum Silberblau tendierten und zu dem noch Probleme in der Bauch- und Schildfarbe hatten, wurden zu Recht mit Punktabzug bedacht. Genauso wie Wünsche in der Rückenabdeckung, Bindentrennung und Saumausführung. Die herausgestellten Tiere zeigten Lars Poschizki mit V und mit hv Kai Schütte, Michael Meier 2x und Lars Poschizki.

Bei den 31 blaubindigen farbschwingigen Vertretern traten die gleichen Wünsche wie bei den weißschwingigen Vettern auf. Auch hier zeigten einige Tiere eine zu helle Grundfarbe, die dann logischerweise auch Probleme in der Schwingenfarbe hatten. Feine Formen überwogen, aber Bindenlage und Saumdarstellung sorgten auch hier für Abstufungen. Besonders hervorheben möchte ich hier die mustergültige Rückenabdeckung. Mit V und 2x hv war unser Zuchtfreund Henning Döring der erfolgreichste Aussteller.

Unser Königsfarbenschlag blaugeschuppt weißschwingig war mit 54 Tieren präsent. Die Größe war zufriedenstellend, aber Probleme in der Gefiederstruktur, hier abstehendes Brust-, Schenkel- und Keilgefieder, führte oft zu Punktabzug. Auffallend war bei einigen der mangelhaft abgedeckte Rücken. Hier muss unbedingt gegengesteuert werden! Wir hatten seitens des Sondervereins eine Übergangszeit gewährt, die uns aber wie aktuell gezeigt, keine Verbesserung dieses Übels brachte. Noch mal zur Aussage im Standard: Ein mangelhaft abgedeckter Rücken ist ein grober Fehler, der die Bewertungsnote b erfordert. Der V-Täuber war beispielgebend in der Rückenabdeckung. Auch in der Grundfarbe und Feder ist er mustergültig. Auch wenn einige Zuchtfreunde den Saum intensiver gefordert hätten. Aber „Vorzüglich“ heißt: Dem Zuchtstand nach vorzüglich. Und die Gegenzeichnung durch den Obmann bestätigt die Note. Er war in der Summe aller Merkmale der Beste.
(V Günter Freude, hv Karsten Kiesewetter 2x, Ferdinand Kuffer, Enrico Meier und Alexander Brock)

14 blaugeschuppte farbschwingige Luchstauben hatten ähnliche Probleme, aber überwiegend Wünsche in der Schuppung, was Reinheit des Schuppungsweißes und Ausformung des Saumes betraf. Die herausgestellten Tiere zeigten, dass sich dieser Farbenschlag in der Qualität immer mehr dem weißschwingigen Vettern annähert. Der V-Täuber zeige uns Ziel und Richtung der Entwicklung dieses Farbenschlags auf. (V Wolfgang Kahmann, hv Ferdinand Kuffer).

Die 15 schwarzbindigen weißschwingigen Tauben kamen aber über eine durchschnittliche Qualität nicht hinaus. Wünsche in der Form, Grundfarbe, Bindenreinheit und Bindentrennung sorgten für Punktabzug, der keine höhere Note als sg 95 zuließ. (Sg 95 Gerd Glöckner, Manfred Hoh).

Die schwarzgeschuppten weißschwingigen Vertreter (24) gefielen überwiegend in der Form und in der Größe sowie in der Grundfarbe, so dass die Schuppung für Abstufung in der Kollektion sorgte. Die hochbewerteten Tiere zeigten uns wahre Meisterwerke der Züchtung. (V Jörg Borkenhagen, hv Jörg Borkenhagen, Jochen Wenner 2x)
Die farbschwingigen Vettern schlossen sich dieser hohen Qualität an. Es wurde viel erreicht und die V-Tiere wiesen den hohen Zuchtstand eindeutig nach. (V Jörg Borkenhagen 2x, hv Jörg Borkenhagen).

Nach wie vor ist der Farbenschlag rotbindig weißschwingig unser Sorgenkind. Wünsche in der Form, Grundfarbe und Bindenlage und Bindenreinheit ließen keine höhere Note zu. Dieser Farbenschlag sucht händeringend nach Zuchtfreunden, um hier eine Verbesserung zu erzielen. Sg 95 konnte unser Altmeister Gerd Glöckner erzielen.

Die farbschwingigen Vettern (22) hatten schon eine bessere Form und Grundfarbe. Alles was diesen Forderungen nicht entsprach, musste mit Punktabzug bedacht werden. Der V-Täuber zeigte das im Moment machbare. Hochfeine Form, Grundfarbe, Schnabelfarbe und Bindenweiß . Dieser Täuber wurde zu Recht zum Champion bei den Formtauben gekürt. (V Peter Bretall, hv Peter Bretall, Stefan Iding)

Auch bei den rotgeschuppten weißschwingigen (12) waren Wünsche in der Form, Grundfarbe und Schuppung, die zur Abstufung führten. Absetzende Rücken- und Schwanzfarbe sorgten für g-Noten. Der V-Täuber von Dieter Schröder ist eine gute Orientierung für die weitere Zuchtarbeit.

Die farbschwingigen rotgeschuppten (16) präsentierten sich in einer hohen Durchschnittsqualität. Die hv-Tiere von Klaus Beckmeier waren hochfein in Form, Grundfarbe und Schuppung sowie Schnabelfarbe. Die Schwingenfarbe ist immer eine Gradwanderung, und sollte im geschlossenen Zustand begutachtet werden.

Bei den weißschwingigen gelbbindigen hatten einige Probleme in der Form, hier Wünsche in der Brustbreite und Brusttiefe sowie Grundfarbe und Binden. Fortschritte sind aber sichtbar und lassen auf eine weitere Verbesserung hoffen. (hv Steffen Herrmann)

In gewohnter Weise präsentierten sich die farbschwingigen gelbbindigen (7). Feine Formen, Grundfarbe und Binden zeigten die herausgestellten Tiere. Wünsche wurden in der Gleichmäßigkeit der Grundfarbe, hier Schwingen- und Schwanzfarbe gefordert. V und hv für Roland Hamann waren der verdiente Lohn. Sein 1,0 ist mustergültig in Form, Grundfarbe, Kopf und Augenfarbe sowie Binden. Ein Musterbild für diesen Farbenschlag.

Von den 9 Käfigen der gelbgeschuppten weißschwingigen blieben 7 leer. Die 2 ausgestellten Tiere lassen keine Allgemeineinschätzung zu. Schade, dass nicht alle gemeldeten ausgestellt wurden.

Die gelbgeschuppten farbschwingigen konnten wieder mit einer sehr guten Kollektion aufwarten. Überwiegend sg in Form, Grundfarbe und Schuppung. Werner Krause erzielte hier die Höchstnote.

Den Titel Deutscher Meister erzielten:

Lars Poschizkiblau m.w.B. weißschwingig570
Henning Döring blau m.w.B. farbschwingig576
Karsten Kiesewetterblaugeschuppt weßschwingig571
Wolfgang Kahmannblaugeschuppt farbschwingig568
Jochen Wennerschwarzgeschuppt weißschwingig571
Jörg Borkenhagenschwarzgeschuppt farbschwingig574
Peter Bretallrot m.w.B. farbschwingig572
Klaus Beckmeierrotgeschuppt farbschwingig571
Roland Hamanngelb m. w. B. farbschwingig569

 Den Deutschen Meistern gilt unsere Anerkennung und Gratulation.

Alwin Herrmann
Zuchtwart

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