Schaubericht 129. Lipsia-Bundesschau 2025

Vom 5. bis 7. Dezember fand traditionell am zweiten Adventswochenende die LIPSIA in der Messe Leipzig statt. Der Ausstellung angeschlossen war die        74. VDT-Schau und damit auch die Deutschen Meisterschaften der Rassetaubenzucht. Ausgestellt wurden 381 Luchstauben – davon sechs in der Jugendabteilung. Die Tauben bewertet haben unsere Sonderrichter Wolfgang Dubrau, Jürgen Weber, Renè Hammel, Jürgen Lange, Silvio Loschke und Steffen Herrmann.

Blau

Den Beginn machte eine große Kollektion von 58 Tieren in bindig weißschwingig. Es war eine sehr ausgeglichene Gruppe mit guten Formen und gleichmäßiger Grundfarbe. Die Grundfarbe sollte sich dem intensiven Strasserblau weiter annähern. Die Tauben haben eine schöne und ausreichende Größe bekommen. Die Köpfe wirken dabei zum Teil zierlich und sollten mehr Substanz und Markantheit aufweisen. Weitere Wünsche mussten im Bindenschwung, der -gleichmäßigkeit sowie im Saum notiert werden.

V         0,1 jung           Roland Hamann        
hv        1,0 jung u. 0,1 alt       Lars Poschitzki
            1,0 jung                      Lothar Peters
1,0 alt u. 0,1 jung       Ludwig Schedl
            0,1 jung                      Marko Milllitzer
            0,1 jung                      Michael Meier

Bei den farbschwingigen Vettern stellten sich 33 Luchstauben dem Preisrichterurteil. Für sie gelten die ähnlichen Kritikpunkte wie bei den Weißschwingigen. Besonderen Wert muss auf eine durchgefärbte und im Idealfall schwarze Schwingenfarbe gelegt werden. Die Schwingenfarbe darf nicht ins bräunliche gehen. Tiere mit diesem Merkmal haben in der Regel keine rein blaue Grund- und Schildfarbe. Um eine noch intensivere Schwungfarbe zu erreichen, sollten die Schwingen für die Ausstellungen vom Taubenstaub befreit werden.

V         0,1 jung           M. Wohlgezogen       
hv        1,0 jung u. 1,0 alt       Henning Döring
            0,1 jung                      Stefan Rust
            0,1 alt                         Henning Döring

Mit „nur“ 42 Tieren stellten die geschuppt weißschwingigen Luchstauben eine überraschend kleinere Kollektion. In Puncto Form, Stand und Haltung ist dieser Farbenschlag in ihrer Breite weiterhin das Maß der Dinge. Auf genügend Kopf- und Stirnsubstanz ist weiterhin zu achten. Auch wenn wir noch nicht am Ideal sind, ist das Gefieder schon anliegender geworden. In der Grund- und Schildfarbe haben sich viele Tiere in den vergangenen Jahren verbessert. Zu achten ist nicht nur auf eine intensive, sondern auch auf ein „leuchtendes“ Taubenblau. In der Schuppung wünschen wir uns mehr Gleichmäßigkeit mit einer deutlicheren Reihung der Schuppen. Mit einem ungeordneten Schuppungssystem können keine höheren Noten mehr erzielt werden. Der Saum sollte scharf, zart und schwarz sein. Abweichungen führten zu Punktabzügen. Tiere mit auslaufendem oder grauem Saum sollten nur bedingt in der Zucht eingesetzt werden.

V         1,0 jung           Karsten Kiesewetter  
hv        1,0 jung           Ferdinand Kuffer
1,0 alt              Karsten Kiesewetter
            0,1 jung           Ferdinand Kuffer           
0,1 jung u. 0,1 alt     Karsten Kiesewetter

Eine kleinere und auch qualitativ schwächere Gruppe von 16 Tauben stellten die farbschwingig geschuppten Luchstauben. In Form und Stand gab es fast keine Beanstandungen. Im Gefieder sind sie noch nicht so anliegend wie ihre weißschwingigen Vettern. Auch farblich dürfen die Tiere nicht weiter ins Grau rutschen. Der Schwung war bei den meisten Tieren gut durchgefärbt. Positiv ist ebenfalls, dass sie nur selten zum Bräunlichen neigen. In der Schuppung haben sie noch nicht die Exaktheit und das Gleichmaß geschuppt Weißschwingigen erreicht.

V         1,0 jung           Wolfgang Kahmann   
hv        1,0 alt              Wolfgang Kahmann

Schwarz

Den Auftakt in dieser Grundfarbe machten 13 bindig weißschwingige Tauben, welche durch guten Typ, Stand und Haltung Punkte für sich sammeln konnten. Mehr Acht muss auf eine intensive schwarze Farbe mit genügend Grünglanz gelegt werden. Auch der Bindenabschluss sollte schwarz sein. In der Bindenreinheit konnten gute Fortschritte erzielt werden. Jetzt sollte die Bindenlänge und der -schwung verbessert werden.

V         0,1 alt              Klaus Beckmeier

Eine große Kollektion von 28 Luchstauben zeigten die bindig farbschwinigen Luchstauben. Wobei man in dieser Zeichnungsvariante das Schwarz in Anführungszeichen setzten kann. In Größe, Form und Stand hat sich dieser Farbenschlag gut entwickelt. Geachtet werden sollte auf mehr Kopf- und Stirnsubstanz. Die aktuell größte Aufgabe zeigt sich in diesen Farbenschlag in der schwarzen Grund- und Schwingenfarbe. Die zahlreichen Einkreuzungen mit blau spalten immer mehr auf und schlagen vermehrt durch – ein großes Problem. Die Binden wünschte man sich noch gleichmäßiger und im Ansatz getrennter.

V         1,0 jung           Wolfgang Huttenlocher   
hv        1,0 alt u. 0,1 alt Wolfgang Huttenlocher

Die schwarz geschuppten weißschwingigen Luchstauben stellten 30 Tiere, welche in Typ, Form und Stand überzeugen konnten. Auch hier mussten wir zum Teil eine leichte Aufhellung der Grundfarbe feststellen. Dem gilt es von Anfang an entgegenzuwirken. Die Täuber haben sich im Schuppungsbild leicht verbessert und werden nach und nach gleichmäßiger. Bei den Täubinnen konnte das hohe Niveau der Schuppung aus den vergangenen Jahren nicht gehalten werden. Auf eine stabile Feder im Bindenbereich und auf anliegendes und glattes Halsgefieder ist zu ebenfalls zu achten.

hv        1,0 jung                      Jörg Borkenhagen
            0,1 jung                      Jochen Wenner

Die farbschwingigen Vettern stellten 16 Tiere in ihrer Abteilung. Sie gefielen durch guten Typ und guter Form. Vor allem im Schuppungsbild haben sie ihre hellschwingigen Verwandten überholt. Täuber und Täubinnen zeigen hier schon ein sehr feines und exaktes Schuppungssystem. Auf die Größe muss wieder mehr Wert gelegt werden. Viele Tiere sind schon am unteren Größenrahmen und dürfen nicht kleiner werden. Bei der Grund- und Schwungfarbe mussten ebenfalls Wünsche notiert werden.

V         1,0 jung           Jörg Borkenhagen     
hv        1,0 jung           Jörg Borkenhagen
            0,1 jung           Jens Jacob

Rot

Einer unserer seltensten Farbenschläge, die rot bindig weißschwingigen, präsentierten sich mit sechs Tieren. Farblich konnten alle Tauben überzeugen. In Form und Größe und da vor allem in der Brustbreite und -tiefe fallen sie zu den anderen Farbenschlägen noch ab. Die Binden sollten noch länger und im Ansatz getrennter sein.

Weiterhin im Aufschwung zeigten sich die 18 bindig farbschwingen Tiere. Mit guter Form, Stand, Haltung und verbesserter roter Grundfarbe konnte die Tauben viele Vorzüge sammeln. Mehr Substanz wünschte man sich in der Stirn und im Kopf. Wünsche mussten ebenfalls in der Bindentrennung und -reinheit sowie einer ausgeprägteren zweiten Binde notiert werden.

V         0,1 jung           Stefan Iding               
hv       1,0 alt              Peter Bretall
            0,1 alt              Stefan Iding

Zwei Zuchtfreunde stellten 18 rot geschuppt weißschwingige Luchstauben aus. Diese zwei Zuchten unterschieden sich auch in der Qualität des Types und der Form. Tiere mit guter Größe und genügend Brustbreite und -tiefe erhielten den Vorzug. In der Grundfarbe sind die Täuber besser als ihr weiblicher Gegenpart. Die Täubinnen hatten zum Teil Aufhellungen in der Rücken- und Bauchfarbe. Weitere Wünsche mussten in mehr Reinheit im Schuppungsweiß und Schuppungssystem notiert werden. Im Gefieder dürfen manche Tiere nicht lockerer werden.

V         0,1 jung           Tony Roscher            
hv        1,0 jung u. 1,0 alt       Tony Roscher
            0,1 alt                         Tony Roscher

Der Zuchtfreund Klaus Beckmeier stellte acht sehr gute geschuppte farbschwingige Luchstauben aus. Alle Tiere konnten mit guter Form und Grundfarbe überzeugen. Wünsche waren durchgefärbtere Schwingen, eine reinere Schnabelfarbe und Zeichnungsweiß und eine exaktere Schuppung.

hv        0,1 jung                      Klaus Beckmeier

Gelb

Mit 27 Tauben wurden in gelb mit Binden weißschwingig gemeldet – eine beachtliche Anzahl für diesen seltenen Farbenschlag. Leider mussten Aufgrund der Vogelgrippebestimmungen zehn Käfige lehr bleiben. Die Spitzentiere zeigten schönen Typ, Form und genügend Größe. Insgesamt wünschte man vielen Tieren noch mehr Brustbreite und -tiefe. Farblich haben sich viele Tiere schon verbessert und nähern sich dem Optimum an. Die Binden wünschte man sich im Ansatz getrennter und im Verlauf länger und geschwungener und reiner.

V         0,1 jung           Bernfried Arndt          
hv        1,0 jung           Bernfried Arndt

Mit Elf Luchstauben stellten die farbschwingigen Vettern eine kleinere Kollektion. In den Merkmalen Typ, Form und Stand zeigte sich die Gruppe sehr ausgeglichen auf einem hohen Niveau. Eine große Herausforderung stellt weiterhin die Intensität der Schwung- und Schwanzfarbe dar. Ein gleichmäßiges Gelb wird über das gesamte Federkleid verlangt. Weiterhin mussten Wünschen in den Bindenverlauf, der -trennung und der -länge notiert werden.

 hv        1,0 jung                      Norbert Demleitner

Die gelb geschuppten weißschwingigen Luchser stellten 16 Tiere. Die Kollektion zeigte sich mit sehr gutem Typ, Haltung und gelber Grundfarbe. Einigen Täubinnen wünschte man etwas mehr Größe. Kritik mussten im Schuppungssystem, der Exaktheit der Ovale und dem Schuppungsweiß notiert werden. Eine wunderschöne junge Täubin vom Zuchtfreund Jürgen Weber wurde durch die Obleute als Championanwärterin für die Gruppe der Formentauben nominiert. Dazu unseren herzlichen Glückwunsch.

V         0,1 jung           Jürgen Weber            
hv        1,0 jung           Jürgen Weber

Eine große und qualitativ hochwertige Kollektion stellten die 36 gelb geschuppt farbschwingigen Luchstauben. Als Vorzüge wurden kräftige Form, guter Typ und eine intensive gelbe Grundfarbe notiert. Vereinzelt gab es Wünsche in der Schwungfarbe (Intensität und Durchgefärbtheit). Weitere Kritik wurde in der Schuppung festgehalten. Top Bewertungen können nur noch mit guten Schuppungssystem, einer korrekten Ovalveranlagung und reinem Schuppungsweiß erreicht werden. Die Breite der Zuchtbasis und der Qualität zeigt sich in den unterschiedlichen Züchtern der prämierten Tiere.

V         1,0 jung           Ludwig Schedl           
hv        1,0 alt              Manuel Geißler
            0,1 jung           Helmut Beck
            0,1 alt              Ludwig Schedl

Deutsche Meister 2025

Lars Poschitzki blau m. Binden weißschwingig571 Pkt.
Henning Döringblau m. Binden farbschwingig  573 Pkt.
Karsten Kiesewetterblau geschuppt weißschwingig575 Pkt.
Wolfgang Kahmannblau geschuppt farbschwingig 567 Pkt.
Wolfgang Huttenlocher  schwarz m. Binden farbschwingig573 Pkt.
Jörg Borkenhagenschwarz geschuppt farbschwingig 569 Pkt.
Stefan Idingrot m. Binden farbschwingig 571 Pkt.
Tony Roscherrot geschuppt weißschwingig 574 Pkt.
Bernfried Arndtgelb m. Binden weißschwingig567 Pkt.
Norbert Demleitnergelb m. Binden farbschwingig568 Pkt.
Andreas Piepergelb geschuppt weißschwingig 567 Pkt.
Ludwig Schedl gelb geschuppt farbschwingig 571 Pkt.

Den Deutschen Meistern gilt unsere Anerkennung und Gratulation.

Jürgen Weber             Steffen Herrmann
Zuchtwart                   Sonderrichter

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